Sollte man das Wasser am Haupthahn abdrehen, bevor man in den Urlaub fährt?

Endlich Urlaub! Die Koffer sind gepackt, die Reiseliste abgehakt – doch was ist mit der Wasserversorgung? Muss man vor der Abreise den Haupthahn abdrehen? Und was passiert, wenn während der Abwesenheit Wasser aus der Waschmaschine austritt? Welche Versicherung kommt dann für den Schaden auf?

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Versicherungsschutz: Neuere Versicherungsverträge verlangen meist kein Abdrehen des Haupthahns, ältere dagegen häufig schon.
  • Grobe Fahrlässigkeit: Fehlt ein Aquastopp, kann die Versicherung Leistungen kürzen.
  • Welche Versicherung zahlt? Gebäude-, Hausrat- oder Privathaftpflichtversicherung – je nach Schadenfall.
  • Empfehlung: Als Vorsichtsmaßnahme sollten Haupthahn und Waschmaschinenzulauf vor der Reise abgedreht werden.

Welche Versicherung übernimmt Schäden durch Leitungswasser?

  • Wohngebäudeversicherung: Deckt Schäden am Gebäude selbst (z. B. an Wänden, Böden oder Rohrleitungen).
  • Hausratversicherung: Ersetzt beschädigte oder zerstörte Einrichtungsgegenstände, Möbel und Kleidung.
  • Privathaftpflichtversicherung: Übernimmt Schäden an fremdem Eigentum, etwa in einer Nachbarwohnung.

Versicherungen verlangen oft bestimmte Vorsorgemaßnahmen, sogenannte Obliegenheiten. Ein Blick in die Versicherungsbedingungen zeigt, ob das Abdrehen des Haupthahns vor längeren Abwesenheiten Pflicht ist. Bei älteren Verträgen kann dies bereits nach einer Abwesenheit von 72 Stunden vorgeschrieben sein.

Grobe Fahrlässigkeit: Wann die Versicherung kürzen kann

Versicherer können bei grob fahrlässigem Verhalten ihre Leistung kürzen. Das kann passieren, wenn zum Beispiel:

  • die Waschmaschine vor der Abreise nicht vom Wasseranschluss getrennt wurde,
  • der Aquastopp fehlt oder nicht funktioniert,
  • die Wohnung länger unbeaufsichtigt bleibt, während wasserführende Geräte noch angeschlossen sind.

Besonders problematisch ist dies bei älteren oder sehr günstigen Versicherungsverträgen. Neuere Verträge beinhalten oft eine Absicherung gegen grob fahrlässig verursachte Schäden.

Was ist eine grob fahrlässige Obliegenheitsverletzung?

Grobe Fahrlässigkeit bedeutet, dass ein Schaden durch ein erhebliches Maß an Unachtsamkeit verursacht wurde, kann aber dennoch versichert sein. Eine grob fahrlässige Obliegenheitsverletzung hingegen liegt vor, wenn der Versicherungsnehmer eine vertraglich festgelegte Pflicht missachtet, was dazu führen kann, dass die Versicherung gar nicht zahlt. Daher ist es ratsam, darauf zu achten, welche vertraglichen Pflichten man eingekauft hat.

Wer zahlt Schäden in der Nachbarwohnung?

Falls Wasser austritt und in die Wohnung darunter läuft, ist die Privathaftpflichtversicherung des Verursachers zuständig. Wichtig ist, dass Schäden an gemieteten Räumen oder Gebäuden explizit mitversichert sind. Ohne diesen Zusatz könnte der Versicherer die Zahlung verweigern.

Fazit: Lieber auf Nummer sicher gehen

Auch wenn es in vielen Fällen nicht verpflichtend ist, empfiehlt es sich aus Sicherheitsgründen, den Haupthahn sowie den Zulauf der Waschmaschine vor einer längeren Abwesenheit abzudrehen. So lassen sich Wasserschäden und mögliche Auseinandersetzungen mit der Versicherung vermeiden.

Diese Web­site nutzt Cookies oder Dritt­anbieter­dienste nur mit Ihrem Ein­verständnis - jeder­zeit wider­ruflich und frei­willig! View more
Cookies settings
Alle akzeptieren
Alle ablehnen
Privacy & Cookie policy
Privacy & Cookies policy
Cookie name Active
Save settings
Cookies settings